Donnerstag, 2. Mai 2013
Tränenbad
Wieder so ein Abend, an dem mich die Musik zu Tränen zwingt, meine Gedanken mit überschwemmen und eine Flut aus Selbstmitleid mich mitreißt. Ich denke viel nach. Über ihn, über sie, über mich. Vorallem über mich. Mein Ego. Menschen bringen mich nur noch selten zum weinen. Es sind eher meine Gedanken, die das schaffen, verbunden mit Musik. Mich stört etwas. Ich fühle mich so leblos und ohne Antrieb. Es ist zwar besser als Früher, ich will nicht mehr gehen. Trotzdem gibt es jetzt Leute, die mich an diesen Ort hier fesseln. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit ihnen, obwohl das ganze erst einpaar Monate so geht. Irgendwie sollten mir diese Leute wichtig sein. Sind sie auch, denke ich. Aber ich könnte auch ohne sie leben. Ich weiß, ich bin schrecklich, weil ich das zugebe, aber es ist nunmal wahr. Ich denke immer noch, dass ich niemanden außer mich brauche. Es würde mir nichts ausmachen, wenn die/der ein oder andere Freund/in fehlt. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, es klingt einfach so herzlos. Es ist, als hätte ich keine Gefühle. Aber ich kann sie wunderbar vortäuschen. Alle kaufen sie mir ab. Ich glaube sie sogar selbst. Vielleicht sind sie auch echt, ich weiß es nicht. Woher soll man das denn auch wissen? Man kann Gefühle ja nicht sehen, riechen oder tasten. Woher weiß man, ob sie da sind? Ist meine Mauer schon so dicht, dass ich nicht mal mehr weiß, ob ich Gefühle habe? Sind Tränen ein Beweis für Gefühle? Hat meine Mauer vielleicht doch Risse, so groß, dass die Musik die Gefühle reinschmuggeln kann? Keine Ahnung. Ich wüsste es gerne, aber mir fehlen - wie immer - die Antworten. Schade ist, dass ich das niemandem erzählen kann, weil das doch verletzend für diese Person sein muss. An Empathie fehlt es mir nicht, Gefühle sind es.

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